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Greensill-Pleite – Stadrat schaltet Kommunalausicht ein
Brotterode-Trusetal: Nach der Insolvenz der Bremer Greensil-Bank sitzt der Schock bei deren Anlegern tief. Auch der Freistaat Thüringen gehörte dazu. Fünfzig Millionen Euro legte das Land bei der Privatbank an. Rund fünfzig weitere Kommunen in Deutschland sind von der Greensill-Pleite betroffen. Darunter auch Brotterode-Trusetal. Eine halbe Millionen legte die klamme Bergstadt an. Und die sind nun weg.
„Wir als Stadt waren berechtigt das Geld dort anzulegen. Der Crash war für uns nicht vorhersehbar. Gemeinsam mit anderen Betroffenen beraten wir, wie wir unsere Interessen bündeln können.“ erklärte Bürgermeister Kay Goßmann jüngst im Rahmen der Stadtratssitzung.
Doch nicht alle Stadträte geben sich mit dieser Auskunft zufrieden.
„Wie kann es sein, dass unsere Stadt, welche sich seit Jahren in der Haushaltssicherung befindet, mit dem Geld so umgeht? Wer trägt hierfür die Verantwortung?“ fragt SPD-Stadtrat Marian Mühlhausen. Er will Antworten. Und deshalb hat er, nach eigenen Angaben, die Kommunalaufsicht des Landkreises gebeten, die Vorgänge zu prüfen.
Auf seiner Facebookseite schreibt er dazu:
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Brotterode-Trusetal,
seit gut 1 1/2 Wochen bekomme ich fast täglich aus der Bevölkerung Anfragen zur Thematik: Greensill-Bank und die Folgen für unsere Stadt.
Wie die meisten gelesen haben, hat unsere Stadt durch eine Geldanlage bei dieser Bank vermutlich 500.000€ verloren.
Viele Bürgerinnen und Bürger haben mir Fragen zu der ganzen Sachlage gestellt, die selbst ich nicht final beantworten kann und mir diese Fragen selber stelle.
Als Stadtratsmitglied der Stadt Brotterode-Trusetal habe ich gestern Abend die Kommunalaufsicht in Meiningen kontaktiert und per Mail um eine Prüfung sämtlicher Vorgänge gebeten, die in Zusammenhang der Geldanlage stehen.
Diese Bitte um Prüfung habe ich getan, weil ich eine neutrale Überprüfung aller Vorgänge als wichtig erachte.
Auch mir als Stadtrat geht diese Problematik Nahe, da die 500.000€ uns als Stadt schmerzlich fehlen werden.
SPD-Stadtrat und SPD-Kreisvorstandsmitglied
Marian Mühlhausen