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Urteil gegen Suhler Drogendealer

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C MKD [thüringen]

Meiningen – Drei Jahre Haft lautete das Urteil der 1.Strafkammer am Landgericht Meiningen gegen einen 54jährigen Angeklagten aus Suhl am Mittwoch. Darüber hinaus ordnete die Kammer die Unterbringung in einer Entzugsanstalt sowie eine Vermögenseinziehung von 168.000€ an.

 

 

Die Staatsanwaltschaft warf dem Suhler unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor. Der Angeklagte habe jeweils auf Kommission im Zeitraum von Januar bis Dezember 2020 in mehreren Lieferungen ca. 4,5 kg Methamphetamin, 1 kg Marihuana und 25 g Kokain zum gewinnbringenden Weiterverkauf erworben.

Doch der Angeklagte ist kein unbeschriebenes Blatt wie die siebzehn Eintragungen im Strafregister belegen. Von Fahren ohne Führerschein, unerlaubter Waffenbesitz, Unterschlagung über schweren Diebstahl und Körperverletzung bis hin zum Handel mit Betäubungsmitteln reichen seine Taten. Viele der verhangenen Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Sieben Jahre habe er „abgesessen“ antwortet Matthias B. auf Nachfrage des Richters.

 

 

Der gelernte Kfz-Schlosser schien aus seiner Vergangenheit gelernt zu haben. Nach einem Entzug, machte er sich mit einer Kfz-Werkstatt in Suhl selbständig, hatte eine Familie. Doch irgendwann holten ihn die „alten Geister“ ein und er bog, nach fast 18 Jahren clean sein, wieder falsch ab. „Alte Bekannte“ aus seiner Zeit in der Untersuchungshaft in Untermaßfeld und die „falschen Freunde“ brachten in wieder auf den Drogenpfad und er wurde rückfällig. Und so nahm alles Weitere seinen Lauf, er stieg in den Drogenhandel ein. Seine Kfz-Werkstatt wurde zum Umschlagplatz.

Matthias B. hatte einen festen Kundenstamm, belieferte weitere Dealer. Eine Zwischenhändlerin, von der der Staatsanwalt sagte, sie gelte als „schillernde Persönlichkeit in der Suhler BTM-Szene“ hatte sogar ein eigenes Büro in der Kfz-Werkstatt, wusste neben B. als Einzige vom Geheimversteck in einem Stahlträger.

„Die ersten Woche eines Monats war die mit dem größten Umsatz “ erklärte der Angeklagte in einer seiner Vernehmungen. „Sie verkaufte meist an Hartz IV Leute. Und am Monatsanfang war halt auch Geld da.“ erklärte er der Kammer. Der Drogenhandel blieb nicht unentdeckt. B. geriet ins Visier der Suhler Ermittler, wurde observiert. Zeitgleich wurden in Erfurt die Lieferanten des Suhlers überwacht.

Am 11.12.2020 klickten dann auf der A4 bei Erfurt die Handschellen. B, wanderte in Untersuchungshaft. Bei seiner Vernehmung kündigte er an endlich „reinen Tisch“ machen zu wollen und sagte umfassend aus. Er legte die Strukturen des Handels sowie seine Hintermänner offen. Diese sitzen inzwischen alle in Haft. B. führte die Ermittler zum Versteck im Stahlträger und öffnete auch seinen Tresor in dem man dann die Drogen fand.

„Ihr Geständnis wird die Strafe nicht erheblich mildern.“ sagte der vorsitzende Richter zum Angeklagten. „Alles was sie aussagten, wurde zuvor im Rahmen der Observation bereits ermittelt.“

Für den arbeitslosen Suhler, der selbst Christal und Kokain konsumierte, geht es nun erstmal in eine Entzugsanstalt.

 

 

 

 

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