Polizei

Hermes-Boten auf Abwegen

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C MKD [thüringen]/Maria Wilhelm

Wernshausen – Ihren ersten Arbeitstag in Südthüringen hätten sich die beiden Paketzusteller sicherlich anders vorgestellt. Anstatt zufriedener Kunden endete ihr Arbeitstag mit einem großen Feuerwehreinsatz, der bis 19.30 Uhr dauerte.

Mit ihrem Transporter folgten sie den Anweisungen ihres Navigationsgerätes und befuhren einen kleinen Seitenarm der Roßdorfer Straße im Schmalkalder Ortsteil Wernshausen. Allen Warnungen eines Anwohners zum Trotz, befuhren sie die Sackgasse weiter, bis zum Ende des Weges. Der Versuch, auf einer Wiese ihr Fahrzeug zu wenden, scheiterte und so blieb ihnen nur, den ganzen Weg rückwärts zu absolvieren. Dabei rutschte das Lieferfahrzeug auf dem schmalen und nassen Weg hangabwärts und drohte, den Abhang hinunter zu stürzen. Dennoch verweilten die beiden rumänischen Zusteller in ihrem Fahrzeug, ohne sich der Gefahr wirklich bewusst zu sein. Ganze zwei Stunden harrten sie so aus, ohne eine Idee, wie sie sich und ihr Fahrzeug aus dieser misslichen Lage hätten befreien können.

 

Der Versuch auf einer Wiese ihr Fahrzeug zu wenden scheiterte.

 

 

Ein von Anwohnern herbeigerufener Abschlepper musste die Segel streichen, denn auch für ihn war die Zufahrt zu schmal und das Risiko, selbst hinab zu stürzen, zu groß. Folglich blieb nur noch die Feuerwehr als Lösung. Für die Kameraden der Stützpunktfeuerwehr Wernshausen gab es keine Möglichkeit, mit ihrer schweren Technik an den Transporter heranzukommen. Die schmale Zufahrt einerseits und der steile und unbefestigte Feldweg auf der anderen Seite machten die Zufahrt unmöglich. Einsetzender Regen erschwerte das Unterfangen. Unterstützung kam durch die Wehren aus Schmalkalden und Mittelschmalkalden. Rund dreißig Kameraden waren im Einsatz.

 

 

 

 

Zuerst musste der Transporter seitlich gegen ein mögliches Abrutschen gesichert werden. Anschließend konnte mit Hilfe eines Rückefahrzeuges eines ortsansässigen Forstunternehmens eine Seilwinde angebracht werden. Bei einsetzender Dunkelheit konnte dann der Transporter geborgen werden.

 

 

 

 

Der Abtransport erfolgte, am Steuer nun ein erfahrener Feuerwehrmann, dann so wie ursprünglich beabsichtigt – rückwärts. „Das war ein nicht alltäglicher Einsatz, den unsere Leute wirklich großartig gemeistert haben. Ich bin stolz auf meine Leute.“ zeigte sich Stadtbrandmeister Michael Pfunfke nach dem Einsatz sichtlich zufrieden.

 

 

 

Dass sie ihrem Navi blind vertraut haben, führte die beiden aus der Nähe von München kommenden Aushilfen in diese missliche Lage. Dass sie aber auch noch in der falschen Straße unterwegs waren, klingt fast schon etwas komisch. Immerhin hatten sie Blickkontakt zur Lieferadresse nur wenige Meter unter ihnen.

Ob die Beiden, ihr südthüringer Engagement über den heutigen 13.März hinaus fortsetzen werden, war bei Ende des Einsatzes noch offen…

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