Der Wartburgkreis führt die Bezahlkarte für Asylbewerber ein. In einer Pilotphase ab dem 1. März sollen die ersten 100 Menschen die Karte bekommen. Mit der Karte erhalten Asylbewerber das für „Sachleistungen“ vorgesehene Geld nicht mehr in bar. „Die Verwaltung im Landratsamt bereitet diese Umstellung der Auszahlung von Bargeld auf die Nutzung der Bezahlkarte derzeit mit Hochdruck vor. Wir wollen es so schnell wie möglich umsetzen“, teilt Landrat Reinhard Krebs mit.
Der Landkreis orientiert sich dabei am Landkreis Greiz, wo es die Karte bereits gibt. Die Bezahlkarte ist im Einsatz auf das Gebiet des Wartburgkreises begrenzt. Sie kann dort im Einzelhandel genutzt werden – überall, wo Kreditkarten akzeptiert werden. Sie ist für Auslandsüberweisungen gesperrt und funktioniert wie eine Prepaid-Kreditkarte. Diese wird einmal im Monat durch die Kreisverwaltung aufgeladen. Mit dem Geld zahlen die Asylsuchenden etwa Lebensmittel, Kleidung, Fahrscheine, Drogerieprodukte oder Handykosten. Die Höhe der Beträge variiert von Person zu Person, abhängig vom Alter und den mit zu versorgenden Kindern und Jugendlichen. Im Schnitt ist von einem Betrag zwischen 400 und 500 Euro im Monat auszugehen, darin ist neben den „Sachleistungen“ ein „Taschengeld“ enthalten, welches auch als Bargeld abgehoben werden kann.
„Ich bin überzeugt davon, dass es der richtige Weg ist. Ich lege Wert darauf, dass es uns mit dieser Umstellung ausdrücklich nicht darum geht, den Menschen, die hier Schutz suchen, das Leben schwer zu machen, sondern darum, die Vorteile, die diese Variante für die Menschen und für die Verwaltung bietet, zu nutzen“, so Landrat Reinhard Krebs weiter.
Das neue System soll nach und nach auf alle aktuell 900 Asylbewerber im Wartburgkreis ausgeweitet werden. Ukrainische Flüchtlinge stehen im SGBII-Bezug und erhalten daher keine Bezahlkarte.